- Die Deutsche Post stellt neue Arbeitskräfte im Bereich der Zustellung ein.
Es kommt eher selten vor, dass die DPVKOM Nachrichten aus dem Posttower mit Wohlwollen zur Kenntnis nimmt. Am 5. März, zwei Tage vor der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens, war es soweit. An diesem Tag gab die Deutsche Post bekannt, im Jahr 2019 mindestens 5 000 neue Vollzeitstellen im Post- und Paketgeschäft schaffen zu wollen. Sollte das Unternehmen diese Ankündigung in die Tat umsetzen, erfüllt es damit eine langjährige Forderung unserer Fachgewerkschaft.
Seit Jahren weist die DPVKOM auf die viel zu dünne Personaldecke, insbesondere im Bereich der Zustellung, hin. Diese führt nämlich zu Belastungssituationen für alle Beschäftigten und wirkt sich auch negativ auf die Zustellqualität aus. Die Zunahme an Kundenbeschwerden kommt schließlich nicht von ungefähr. Schon seit längerer Zeit fordern wir, mehrere Tausend Zusteller einzustellen, da unseren Schätzungen zufolge rund 5 000 Arbeitskräfte in der Zustellung fehlen. Diese Forderung hat die DPVKOM gebetsmühlenhaft wiederholt.
Die Ankündigung der Deutschen Post freut uns deshalb sehr. Die Neueinstellungen müssen jedoch zu den tarifvertraglichen Regelungen der Muttergesellschaft, das heißt der Deutschen Post AG, erfolgen. Die neuen Kolleginnen und Kollegen brauchen unbefristete Arbeitsverträge und eine gute Einarbeitung. Sie müssen eine Perspektive im Unternehmen sehen, damit sie auch länger an Bord bleiben. Mit der Gründung der Delivery-Gesellschaften hat die Deutsche Post AG ein Stück weit die Arbeit der Paketzusteller entwertet. Auch diesbezüglich brauchen wir eine Kehrtwende im Unternehmen. Der Zusteller, egal ob er in der Brief-, Paket- oder Verbundzustellung tätig ist, ist und bleibt ein ehrenwerter Beruf. Diese Dienstleistung verdient mehr Wertschätzung und die körperlich schwere Arbeit aller Beschäftigten, auch in den Brief- und Paketzentren, muss dem Unternehmen mehr wert sein.
Sehr viel wert ist der Deutschen Post das Ziel, bis zum Jahr 2020 ein Konzernergebnis von fünf Milliarden Euro einzufahren. Das hat Postchef Frank Appel auf der bereits erwähnten Bilanzpressekonferenz noch einmal bekräftigt. Vor dem Hintergrund der bereits durchgeführten und auch noch geplanten Restrukturierungsmaßnahmen des Post- und Paketgeschäfts sagte er: „Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, um unsere Ziele für 2020 zu erreichen und auch darüber hinaus weiter profitabel zu wachsen.“ Aus Sicht der DPVKOM darf der eingeschlagene Unternehmenskurs jedoch nicht dazu führen, bestehende tarifliche Standards abzusenken. Auch das ist eine wohlbegründete Forderung unserer Gewerkschaft und wir erwarten, dass der Arbeitgeber diese ebenfalls erfüllt.
Statement der DPVKOM-Bundesvorsitzenden Christina Dahlhaus zu den bekannt gegebenen Konzernzielen: