DPVKOM fordert ein Herz für Mitarbeiter der Deutschen Post DHL – Sparwut muss gestoppt werden!

„Im Gegensatz zu den Aktionären der Deutschen Post, die sich über eine satte Dividendenerhöhung um voraussichtlich 24 Prozent freuen können, haben die Beschäftigten des Unternehmens zurzeit keinen Grund zur Freude. Sie können nicht nachvollziehen, warum das Unternehmen trotz Milliardengewinnen Einsparungen bei ihnen vornimmt.“ Das sagte der Bundesvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM), Volker Geyer, anlässlich der am 28. April in Bochum stattfindenden Hauptversammlung der Deutschen Post DHL, zu der mehr als 1.000 Anteilseigner erwartet werden.

Um die Aktionäre auf die Situation der Postmitarbeiter hinzuweisen, wird die DPVKOM vor dem Gebäude symbolisch Herzen aus Pappe an die Anteilseigner verteilen, verbunden mit der Aufforderung, ihrer Verantwortung als Aktionäre gerecht zu werden und sich für gute und gesunde Arbeitsbedingungen im Unternehmen einzusetzen.

Die Deutsche Post DHL hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2016 fast 3,5 Milliarden Euro Gewinn vor Abzug von Steuern und Zinsen und damit ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Das Unternehmen steht glänzend dar, auch perspektivisch. Gleichzeitig verstärkt die Deutsche Post ihre Sparanstrengungen, um das selbst gesteckte und aus Sicht der DPVKOM völlig überzogene Gewinnziel für das laufende und für die kommenden Jahre zu erreichen. So soll das operative Konzernergebnis bis 2020 um durchschnittlich mehr als 8 Prozent pro Jahr gesteigert werden. Vor diesem Hintergrund wurden zu Jahresbeginn unter anderem die Briefniederlassungen und die Regionalgesellschaften der DHL Delivery verpflichtet, die Ausgaben und Personaleinstellungen zu unterlassen, die aus Sicht des Arbeitgebers nicht betriebsnotwendig sind. Im Klartext bedeutet das: Obwohl viele Mitarbeiter des Unternehmens körperlich und psychisch überlastet sind und allein im Bereich der Zustellung mehrere Tausend Beschäftigte fehlen, spart das Unternehmen aus Gründen der Gewinnmaximierung an der völlig falschen Stelle.

Unterdessen klagen die Mitarbeiter in den Brief- und Paketzentren und in der Zustellung über defekte Arbeitsmittel, die nicht ersetzt oder nur noch ungenügend repariert werden. Mancherorts wird sogar an der Grundreinigung der Betriebsstätten gespart. Geyer weiter: „Für uns und die Beschäftigten ist dieses Verhalten der Deutschen Post, die sich gerne als Arbeitgeber Nummer eins bezeichnet, völlig überzogen. Wir fordern das Unternehmen auf, die vorhandenen Gewinne in das Unternehmen zu investieren und die Sparwut zu stoppen. Es kann nicht sein, dass die Deutsche Post ausschließlich den Aktienkurs und das Wohlergehen der Aktionäre im Blick hat und die eigenen Mitarbeiter dabei aus den Augen verliert. Schließlich sind es die Beschäftigten, die den Milliardengewinn erwirtschaftet haben.“

Pressemitteilung (PDF)
Plakat „Wer nur den Aktienkurs im Blick hat, verliert die eigenen Mitarbeiter aus den Augen!“ (PDF)