In Kürze beginnt bei der Deutschen Post die sogenannte Starkverkehrszeit. Vor Weihnachten schnellt die Anzahl der von den Zustellern der Deutschen Post DHL auszuliefernden Pakete wieder in die Höhe. Aktuellen Prognosen zufolge, werden in den kommenden Wochen allein vom Marktführer Deutsche Post Rekordmengen von bis zu elf Millionen Paketsendungen pro Tag erwartet – und von den Beschäftigten dann auch zugestellt.
Solche Zuwachsraten sind aber nicht nur von den Paketzustellern zu bewältigen. Die Brief- und Verbundzusteller befinden sich ebenfalls im Vorweihnachtsstress. Auch wenn das Unternehmen nach eigenen Angaben 10 000 Aushilfskräfte eingestellt hat, wird die ohnehin schon vorhandene Arbeitsbelastung für alle Beschäftigten in den Brief- und Paketzentren und natürlich in der Zustellung nochmals deutlich zunehmen. Da helfen spürbare Entlastungen im „normalen“ Arbeitsalltag sicherlich weiter. Und eine solche Arbeitserleichterung hat nun der DPVKOM-Betriebsrat in der Briefniederlassung Magdeburg mit dem Arbeitgeber vereinbaren können.
Dort gelang es dem mehrheitlich DPVKOM-geführten Betriebsrat – mit dem Betriebsratsvorsitzenden Andreas Kögler an der Spitze –, mit dem Arbeitgeber eine Aussetzung der Montagszustellung zu vereinbaren. Im Klartext heißt das: Bis zum 31. Dezember dieses Jahres wird die mit der Bemessung 2017 eingeführte Montagszustellung in der Briefniederlassung Magdeburg nicht praktiziert.
Die Arbeit der dort rund 900 in der Brief- und Verbundzustellung beschäftigten Kolleginnen und Kollegen wird damit deutlich erleichtert, entfallen mit der getroffenen Vereinbarung doch die mit der Montagszustellung einhergehenden zusätzlichen Wegeleistungen. Bislang mussten die Zusteller in der Niederlassung montags in zwei Bezirken zustellen, wenn auch nur vollbezahlte Briefe, Tageszeitungen und Zeitschriften sowie laufzeitrelevante Sendungen. In anderen Briefniederlassungen wurde die Montagszustellung so praktiziert, dass quasi drei Zusteller auf fünf Zustellbezirke aufgeteilt wurden. Ungeachtet des praktizierten Modells waren die Zusteller an den Montagen immer sehr lange unterwegs. Gerade in der jetzt anbrechenden dunklen Jahreszeit steigert dies die Belastung nochmals deutlich und erhöht auch die Gefahr von Wegeunfällen.
Der DPVKOM geführte Betriebsrat hat diese Nachteile der Montagszustellung im Starkverkehr natürlich erkannt und mit der befristeten Aussetzung der Montagszustellung nun eine Regelung getroffen, die vielen Beschäftigten entgegenkommt. Diese wurden vorab befragt, ob sie eine Aussetzung der Montagszustellung befürworten oder ob sie lieber nach dem alten Modell arbeiten wollten. (Fast) alle sprachen sich für die erste Variante aus. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass dem Betriebsrat noch ein weiterer „Coup“ im Sinne der Zusteller gelang. So bekommen die Beschäftigten einen zusätzlichen Urlaubstag. Im Gegenzug zu den bislang im Zusammenhang mit der Montagszustellung gewährten freien Tagen werden den Beschäftigten ab sofort nicht mehr zwei Tage Urlaub abgezogen, sondern nur noch einer.
Die zwischen dem DPVKOM-geführten Betriebsrat und dem Arbeitgeber stattgefundenen Verhandlungen haben nach Aussage von Beteiligten auf „Augenhöhe“ stattgefunden. Sie sind Ausdruck der Wertschätzung, die die Arbeitgeberseite der kompetenten Arbeit des Betriebsrates im Sinne der Beschäftigten entgegenbringt. Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Beschäftigten der Briefniederlassung Magdeburg bei der jüngst durchgeführten Mitarbeiterumfrage im Vergleich zu Mitarbeitern anderer Briefniederlassungen mit einer Beteiligungsquote von 77 Prozent hervorheben. Das liegt mit Sicherheit an der guten Arbeit der DPVKOM und ihrer Betriebsräte vor Ort. Oder anders formuliert: Wer einen DPVKOM-Betriebsrat hat, ist klar im Vorteil!