Kritik an den Arbeitsbedingungen in der Paketbranche hat die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus geübt. So werde der Wettkampf in der Paketzustellung ausschließlich über den Preis ausgetragen. Die Leistung der Paketzusteller sei jedoch mehr wert, so die DPVKOM-Bundesvorsitzende gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“.
Die Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe am 8. Dezember über die Stellenangebote des Internetriesen Amazon, der Tausende Zusteller sucht, um seine Waren zukünftig verstärkt selbst ausliefern zu können. Der Zeitung zufolge suche der Onlinehändler in ausgewählten Gebieten sogenannte „Amazon-Flex-Lieferpartner“, die sich „bequem mit dem eigenen Auto flexibel Geld dazuverdienen“ wollen. Dabei sollen die Paketfahrer mit ihren privaten Pkw Sendungen von Amazon zu den Lieferadressen fahren und an die Kunden übergeben.
Amazon verzichtet damit zunehmend auf die Dienstleistung der Paketdienste und ersetzt sie verstärkt durch firmenfremde Zusteller und zukünftig dann durch Privatpersonen. Aus Sicht der DPVKOM entsteht dadurch die Gefahr, dass der Anteil der Scheinselbständigen in der Paketbranche weiter wächst und tarifvertraglich geregelte Arbeitsplätze zurückgedrängt werden.
Die DPVKOM-Bundesvorsitzende wirft dem Unternehmen in diesem Zusammenhang auch „Rosinenpickerei“ vor. Dort wo die Infrastruktur passe, vornehmlich in den Großstädten, stelle Amazon die Sendungen selbst zu. Den Rest dürften dann DHL oder andere Zustelldienste übernehmen, so Christina Dahlhaus.