Seit 2016 haben aktive Beamte der Deutschen Post AG (DP AG) die Möglichkeit zur Einrichtung eines Lebensarbeitszeitkontos und damit verbunden zur Inanspruchnahme von Altersteilzeit nach der Post-Beamtenaltersteilzeitverordnung (Generationenvertrag). Verbeamtete Kolleginnen und Kollegen können auf diese Weise für die Dauer von bis zu sechs Jahren vor ihrem gesetzlichen Pensionseintritt ihre Wochenarbeitszeit auf die Hälfte reduzieren.
Für ihre „letzten“ Dienstmonate werden sie dann komplett freigestellt. Einkommensabhängig werden die reduzierten Bezüge während der Altersteilzeit durch eine monetäre Aufstockung aus dem so genannten Demografiefonds und dem Arbeitgeber auf 73 bis 81 Prozent der bisherigen Nettobesoldung angehoben. So weit, so gut.
Verordnung über 2020 hinaus verlängern
Am 31. Dezember dieses Jahres läuft die
Post-Beamtenaltersteilzeitverordnung jedoch aus. Für die DPVKOM ist eine
Verlängerung dieser Regelung angesichts der hohen körperlichen
Beanspruchung in den Produktionsbetrieben sowie steigendem Lebensalter
der Beschäftigten unabdingbar. Mehr noch: Wir werden uns dafür
einsetzen, dass die beamtenspezifische Altersteilzeit nach dem
Generationenvertrag ab dem 1. Januar 2021 auf eine Maximaldauer von 10
Jahren vor dem gesetzlichen Pensionseintritt ausgeweitet wird – analog
zur geltenden Tarifregelung für Arbeitnehmer. Das würde zur Folge haben,
dass die Beamten grundsätzlich – statt wie bisher nach Vollendung des
59. Lebensjahres – demnächst das Modell schon vier Jahre früher, also
mit Vollendung des 55. Lebensjahres, in Anspruch nehmen könnten. Nicht
zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Beamten im einfachen Dienst
aufgrund der geltenden Gesetzeslage bei der Post keine Möglichkeit
haben, in den abschlagsfreien „engagierten Vorruhestand“ zu gehen, ist
eine „Ausweitung“ der Altersteilzeitregelung aus Sicht unserer
Fachgewerkschaft sinnvoll und notwendig.
Forderung gegenüber Arbeitgeber bekräftigt
Eine Verlängerung der Altersteilzeit sowie die Möglichkeit eines
deutlich früheren Eintritts in das Modell haben die
DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus sowie ihr Stellvertreter und
Postreferent Adrian Klein bei einem Fachgespräch mit den
Arbeitgebervertretern Martin Linde (Zentralbereichsleiter Personal
Deutschland) sowie Dr. Christian Müller (Abteilungsleiter Tarif und
Mitbestimmung) am 18. Februar in der Bonner Bundesgeschäftsstelle der
DPVKOM nochmals mit Nachdruck gefordert. Die beiden Vertreter der DP AG
wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Unternehmen
rechtzeitig den Antrag auf Verlängerung der
Post-Beamtenaltersteilzeitverordnung an das zuständige
Bundesfinanzministerium stellen wird. Keine endgültige Aussage gab es
hingegen zu der von uns geforderten weiteren Anpassung der Systematik.
Dahinter stehe aus Kostengründen noch ein Fragezeichen. In diesem
Zusammenhang fällt dem Gewerkschafter nur ein Satz ein, der vielleicht
auch irgendwann einmal in den oberen Etagen im Bonner Posttower Zuspruch
findet: Gesunde Mitarbeiter kosten Geld – kranke Mitarbeiter ein
Vermögen!