Gender Pay Gap schrumpft: Kein Freibrief für Tatenlosigkeit
Zum Equal Pay Day fordern die dbb frauen und die Fachgewerkschaft DPVKOM die Bundesregierung auf, gemeinsam mit den Arbeitgebenden den Gender Pay Gap zu schließen. Neben transparenten Bezahlstrukturen, einer stärkeren Tarifbindung und besseren Aufstiegschancen für Frauen müsse vor allem auch die faire Verteilung von unbezahlter familiärer Sorgelasten ermöglicht werden.
„Auch, wenn der Gender Pay Gap seit dem vergangenen Jahr um ein Prozent von 20 auf 19 Prozent geschrumpft ist, ist das kein Freibrief für Tatenlosigkeit. Jeder Cent, um den die Löhne von Männern und Frauen auseinanderklaffen, ist einer zu viel“, mahnte dbb frauen Chefin Milanie Kreutz mit Blick auf den Equal Pay Day am 10. März 2021.
Arbeitgebende müssten laut Kreutz gesetzlich zu mehr Lohntransparenz, Tarifbindung und Gleichstand bei den Verdiensten von Männern und Frauen verpflichtet werden. „Transparente und nachvollziehbare Entgeltstrukturen zahlen sich aus.“
Parallel dazu müssten gesetzlich Anreize geschaffen werden, die Müttern mehr Erwerbsarbeit ermöglicht und Vätern Zeit für familiäre Sorgetätigkeiten einräumt. „Wir müssen im Steuerrecht die Möglichkeit schaffen, die partnerschaftliche Erwerbstätigkeit von Eltern grundsätzlich zu fördern. Der erste Schritt ist die Abschaffung der Lohnsteuerklasse V zugunsten eines echten Familiensplittings“, stellte Kreutz heraus.
Hintergrund
Der diesjährige Equal Pay Day am 10. März steht unter dem Motto „Game Changer – Mach dich stark für equal pay!“. 2008 wurde die jährliche Kampagne zum Equal Pay Day durch den Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. initiiert und wird seitdem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.