Ich bin doch keine Maschine!
Die Arbeitsbelastung für die Zustellerinnen und Zusteller der Deutschen Post hat in den zurückliegenden Jahren immer weiter zugenommen. Steigende Sendungsmengen im Paketbereich, immer größer werdende Zustellbezirke und die Ausweitung der Verbundzustellung führen und haben dazu geführt, dass die Beschäftigten in der Zustellung oftmals am Limit und sogar darüber hinaus arbeiten.
Neben der extremen körperlichen Belastung erschweren auch Stress, Hektik und der „ständige Druck von oben“ die ehrenwerte Arbeit einer Zustellerin oder eines Zustellers. Die Folgen davon zeigen sich in einem nach wie vor überdurchschnittlichen Krankenstand im Unternehmen. Dieser ist nicht nur auf die hohe körperliche Beanspruchung, sondern oftmals auch auf psychische Belastungen zurückzuführen. Doch während die Beschäftigten tagtäglich alles dafür tun, um ihren Bezirk zu schaffen und Briefe, Werbepost, Päckchen und Pakete ordnungsgemäß zuzustellen, dreht der Arbeitgeber immer weiter an der Bemessungsschraube, verlangt von den Zustellern noch mehr Flexibilität und verweigert ihnen gleichzeitig eine freie Wahl zwischen Ist-Zeit und Rahmendienstplan.
So sieht beispielsweise das neue, auf Sendungsprognosen basierende Zustellungskonzept des Unternehmens eine vollständige Flexibilisierung der Zustellung vor. Diese Maßnahme hat für die Beschäftigten negative Auswirkungen, führt diese doch zu einer Abschaffung von Stammbezirken und dem Wegfall von Zeitzuschlägen. Damit können Zusteller jeden Tag woanders eingesetzt werden, ähnlich wie Roboter oder Maschinen, die jeden Tag neu programmiert an einem anderen Ort ihren Dienst versehen.
Das sagt die DPVKOM: Zustellerinnen und Zusteller sind keine Maschinen. Ihre Leistungsfähigkeit kann von Tag zu Tag variieren und hängt natürlich auch vom Alter und den körperlichen Voraussetzungen ab. Sie geben jeden Tag ihr Bestes und arbeiten jetzt schon flexibel. Dafür erwarten sie zu recht ein Mindestmaß an Respekt und Wertschätzung. Sie wollen Arbeitsplätze, die nicht ihre Gesundheit beeinträchtigen, planbare Arbeitszeiten und natürlich auch gute Arbeitsmittel in ausreichender Stückzahl. Die Deutsche Post ist nur dann als guter Arbeitgeber zu bezeichnen, wenn sie ihre Beschäftigten endlich als Menschen und nicht als Roboter oder Spielfiguren behandelt.
Deshalb fordern die DPVKOM und ihre Betriebsratskandidatinnen und -kandidaten:
- Wahl zwischen Ist-Zeit und Rahmendienstplan!
- Mitsprache bei der Bemessung!
- Beibehaltung der Stammbezirke!
- Stärkere Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Leistungsfähigkeit bei der Verteilung der Arbeitsmenge!
- Zeitzuschläge insbesondere für ältere Mitarbeiter!