Ständig Angst um den Job? Unbefristet einstellen!
Im Jahr 2020 waren knapp 40 Prozent aller Neueinstellungen befristet. Auch und gerade bei der Deutschen Post AG sind Tausende Beschäftigte befristet eingestellt. So haben mehr als 20 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens hierzulande einen befristeten Arbeitsvertrag. Die Befristungsquote von aktuell mehr als 15 Prozent ist doppelt so hoch wie der bundesweite Durchschnitt.
Dazu kommt das unerträgliche und subtile, ständig druckausübende Entfristungskonzept des Unternehmens. Die Krankentage werden gezählt, Arbeitsunfälle und Überstunden sind begrenzt. Dieser enorme Druck führt dazu, dass die Kolleginnen und Kollegen auch krank arbeiten gehen, weil sie Angst um ihren Arbeitsplatz haben.
Bislang nutzen die Unternehmen und damit auch die Deutsche Post die gesetzlichen Spielräume gnadenlos aus – zum Leidwesen der Beschäftigten. So kann gemäß Teilzeit- und Befristungsgesetz eine sachgrundlose Befristung bis zu einer Dauer von 2 Jahren erfolgen. Nach einer sachgrundlosen Befristung ist dann noch eine Befristung mit Sachgrund für die Dauer von bis zu 6 Jahren möglich.
Viele Beschäftigte hängen seit Jahren in einer Dauerschleife von Befristungen. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ständig Angst um ihren Job, sie erhalten selten einen Kredit oder eine Wohnung und überlegen sich dreimal, ob sie eine Familie gründen sollen. Aus Sicht der DPVKOM ist das unsozial – zumal genügend Arbeit im Unternehmen vorhanden ist und die Beschäftigten deshalb einen Festvertrag erhalten könnten.
Wer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sich binden und auch motivieren möchte, muss den Beschäftigten eine langfristige berufliche Perspektive bieten.
Deshalb fordern die DPVKOM und ihre Betriebsratskandidatinnen und -kandidaten:
- Mehr und schnellere Entfristungen!
- Kolleginnen und Kollegen nach Eignung übernehmen. Dafür reicht eine sechsmonatige Probezeit!
- Bessere Mitarbeiterbindung und -motivation durch unbefristete Arbeitsverträge!
- Weg mit dem Entfristungskonzept!