Wertschätzung darf KEIN Glückstreffer sein!
Die Deutsche Post DHL ist hierzulande eine der größten Arbeitgeberin. Sie sieht sich selbst auch oft als eine der besten. Das vermittelt sie zumindest gerne in Hochglanzbroschüren und öffentlichen Verlautbarungen. Diese Selbsteinschätzung hält der Realität im Unternehmen jedoch nicht immer Stand. So berichten Beschäftigte und Betriebsräte schon einmal über einen wenig respektvollen Umgang von Führungskräften mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das ist insbesondere dann der Fall, wenn „leise“ Kritik an bestehenden Arbeitsbedingungen geübt wird oder eine gewisse Zahl von Krankheitstagen zu verzeichnen ist. Generell vermissen viele Beschäftigte die Wertschätzung für ihre tagtägliche Arbeit und ihren Einsatz für ein Unternehmen, das – so hat es mitunter den Anschein – sich mehr den Aktionären verpflichtet fühlt als dem eigenen Personal.
Auch die Beamten und ältere Arbeitnehmende im Unternehmen bemängeln oftmals die ausbleibende Anerkennung ihrer mitunter jahrzehntelangen Arbeitsleistung. Viele von ihnen haben das Gefühl, dass das Unternehmen wenig Rücksicht auf sie und ihre Gesundheit nimmt, sondern nur die Steigerung der Produktivität und eine weitere Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen im Blick hat. Und die mitunter zahlreichen aufeinanderfolgenden Befristungen trotz anhaltend guter Arbeitsleistungen empfinden viele davon Betroffene als unsozial und respektlos.
Natürlich erfahren viele Beschäftigte auch mal Lob und Anerkennung für ihre Arbeit. Das kommt jedoch leider viel zu selten vor, sodass positive Rückmeldungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus deren Sicht schon fast als Glückstreffer zu bezeichnen sind.
Das sagt die DPVKOM: Wertschätzung darf KEIN Glückstreffer sein. Respekt gegenüber den Mitarbeitern und die Anerkennung der Leistungen aller Beschäftigten müssen zum unverzichtbaren Bestandteil der Unternehmenskultur bei der Deutschen Post werden. Das bedeutet natürlich nicht, dass keine Kritik an den Beschäftigten und ihrer Arbeit erlaubt ist. Wenn Fehler passieren oder die Arbeitsleistung zu wünschen übriglässt, muss das in einem offenen, ehrlichen, konstruktiven und respektvollen Gespräch geklärt werden. Auch das Unternehmen sollte wissen: Nur wenn Beschäftigte sich wertgeschätzt und respektiert fühlen, werden sie sich mit voller Arbeitskraft für das Unternehmen und seine Kunden einsetzen.
Deshalb fordern die DPVKOM und ihre Betriebsratskandidatinnen und -kandidaten:
- Mehr Wertschätzung und Respekt im Umgang von Personalverantwortlichen mit den Beschäftigten und von den Mitarbeitenden untereinander!
- Mehr Anerkennung und Lob für die Arbeit aller Auszubildenden, Tarifkräfte und Beamten!
- Keine Benachteiligung bei Gewerkschaftszugehörigkeit und ehrenamtlichem Engagement!