Am 10. Oktober 2020 beteiligte sich der DPVKOM-Ortsverband Telekom Bamberg bei der 14. Arbeitnehmer-Wallfahrt von Lichtenfels nach Vierzehnheiligen. Diese wurde wieder von der Betriebsseelsorge Bamberg, dem Diözesanverband Bamberg und dem Franziskanerkloster Vierzehnheiligen organisiert. Aufgrund der Corona-Zeit war die Teilnahme auf fünfzig Pilger begrenzt.
Wallfahren ist weit mehr, als nur ein kirchlicher Bittgang. Es ist ein „Aufstehen und auf die Straße gehen“, um auf Ungerechtigkeiten in der Arbeitsmarktpolitik aufmerksam zu machen.
So wurde an den einzelnen Stationen auf dem Weg unter anderem klargestellt, dass „der Mensch (an sich) systemrelevant ist“ und wir nur solidarisch aus der Krise kommen können. Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben und Jugendliche die Chance bekommen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Ebenso wurde der kranke Zustand des Gesundheitssystems angeprangert: Die Krankenhäuser wurden und werden auf Kosten des Personals und der Patienten auf Gewinnerwirtschaftung ausgerichtet, statt das Wohl der Menschen im Blick zu haben.
Die letzte Station war überschrieben mit „Armut und Hartz IV – Die Würde des Menschen ist antastbar!“ Die Spannbreite von Spitzenverdienern und Hartz-IV-Empfängern ist in vielen Bereichen nicht nachzuvollziehen und hat einen unschönen Beigeschmack, wenn zum Beispiel ein Spitzenfußballer (umgerechnet auf eine 40-Stunden-Woche) etwa 7.800 € in der Stunde verdient, während alleinstehende Hartz-IV-Empfänger mit monatlich 432 € plus Miete und Heizkosten auskommen sollen.
Im abschließenden Gottesdienst in der Basilika betonte KAB-Präses Albert Müller, dass „wir in einer gnadenlosen Welt leben“ und auf Gnade angewiesen sind.
Bei den Fürbitten wurde besonders für die Jugendvertreter und Betriebsräte, die unter dem Druck der Transformation und der Pandemie um den Erhalt von Arbeitsplätzen kämpfen, gebetet. Sie sollen die Kraft spüren, im Tun einer gerechten Sache und mit Mut, die Interessen der Belegschaft zu vertreten.
-Beitrag von Johannes Wicht-