Bamberger Gewerkschafter bei Hauptversammlung der Deutschen Telekom

Bereits um 4 Uhr fuhr Kollege Johannes Wicht (Vorsitzender vom OV Telekom Bamberg) ab um rechtzeitig in Bonn zu sein. Immerhin sind es über 400 km bis zum Versammlungsort ins World Conference Center in Bonn.
10 Uhr begann die Hauptversammlung.
Als Ex-Betriebsrat und Gewerkschaftler der Kommunikationsgewerkschaft DPV Bayern (DPVKOM Bayern) meldete er sofort seine Wortmeldung zu Telekom-Immobilien an.
Nach fünfeinhalb Stunden konnte er dann endlich sein Anliegen dem Vorstand und den Aktionären vortragen.
Bei den Aktionären und den Mitarbeitern die im Livestream dabei waren kam der Beitrag über die Telekom-Immobilien gut an.

Nachfolgend sein Wortbeitrag:

Sehr geehrte Damen und Herren des Telekom Vorstands, sehr geehrte Aktionäre, 

ich komme heute mit einem interessanten Vorschlag aus dem fernen Bamberg zu Ihnen.

Seit Ende 2022 wurden bundesweit ca. 10.000 ehemalige Vermittlungsstellen wegen veralteter Technik abgeschaltet und stehen nunmehr leer. Bei den angesprochenen Objekten handelt es sich in der Regel um in massiver Bauweise errichtete Typengebäude von der Größe eines Einfamilienhauses. In allen ehemaligen Vermittlungsstellen gibt es Wasser, Strom, Heizung, Abwasser, Toiletten und Parkplätze.

Meine Informationen zum Zustand der Gebäude in Bayern sind besorgniserregend. Jeder Sachverständige würde daher aktuell eine hohe Wertminderung attestieren. Hausbesitzer kennen das, wenn sich keiner mehr um das Haus kümmert, schadet das der Immobilie.

Ich habe daher u.a. die Arbeitsdirektorin, Frau Birgit Bohle, mehrmals angeschrieben, um eine Umwidmung der Technikflächen zu Wohnzwecken für unsere Auszubildenden, duale Studenten und junge Familien voranzutreiben. Bislang leider ohne Erfolg!

Viele große deutsche Firmen bieten bereits für ihre Nachwuchskräfte günstige Unterkünfte an.

Wir brauchen für unsere jungen Hoffnungsträger keine Luxuswohnungen sondern erschwingliche Lösungen!

Letztes Jahr haben ca. 1800 junge Nachwuchskräfte ihre Berufsausbildung im Konzern begonnen.

Bei den aktuell hohen Mieten bleibt von der Ausbildungsvergütung leider nicht viel übrig.

Bundesweit fehlen mehrere hunderttausend Wohnungen, eine derartige Investition, wäre also zudem ein wichtiger Beitrag zur Entschärfung der Situation auf dem Wohnungsmarkt.

Zudem gewährt das Bundesbauministerium nach meinem Kenntnisstand einen Zuschuss in Höhe von 500 Mio Euro für die Bereitstellung von Wohnraum für Auszubildende und junge Familien.

Eine Gelegenheit, die der Konzern im Interesse seiner Nachwuchskräfte nutzen sollte.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!