Den Internationalen Frauentag, auch Weltfrauentag genannt, gibt es schon lange. Die Entstehungsgeschichte dieses Tages geht zurück bis ins Jahr 1910 – da könnte man fragen: Ist er nicht inzwischen überflüssig? Die Antwort darauf lautet: mit Sicherheit nicht!
Ja, es hat sich seit 1910 viel Positives für die Rechte der Frauen getan. In fast allen Ländern der Welt wurde das Wahlrecht für Frauen eingeführt. In einigen Ländern früher, in anderen später. Auch das Recht, eigenständig Arbeitsverhältnisse einzugehen, und zwar ohne Einverständnis eines Mannes, ist für uns Frauen heute, zumindest in den westlichen Industriestaaten, eine Selbstverständlichkeit. Was jedoch noch eine Seltenheit ist: Frauen in Spitzenpositionen, insbesondere in der Politik und in der Wirtschaft.
Dies gilt auch hinsichtlich neuer Arbeitsformen infolge der Digitalisierung von Arbeitsabläufen (Stichwort „Arbeit 4.0“). Neue Methoden der Arbeitsorganisation und der Führung spielen dabei eine immer größere Rolle. So gibt es zum Beispiel bei der Telekom inzwischen viele Bereiche, in denen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschwellig oder gar offen erwartet wird, dass sie immer erreichbar sind, wenn sie eine entsprechende Ausstattung mit einem
dienstlichen Smartphone und einem Laptop haben. Es ist durchaus kein seltenes Szenario mehr, dass eine Mitarbeiterin sich, nachdem sie die Kinder ins Bett gebracht hat, noch mal an den Rechner setzt und E-Mails bearbeitet und beantwortet. Dabei besteht die Gefahr, dass die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben zusehends verwischt und die Kolleginnen und Kollegen keine echten Ruhephasen mehr nach der Arbeit haben. Das darf nicht sein.
Die DPVKOM-Frauen werden den Veränderungsprozess von Arbeit 4.0 daher kritisch begleiten und uns dafür einsetzen, dass verbriefte Schutzrechte nicht nur für Frauen, sondern für alle Beschäftigten erhalten bleiben. Dazu zählt unter anderem auch der Datenschutz – Stichwort: gläserner Mitarbeiter. Wir werden Anregungen dafür geben, wie neue Wege beschritten werden können, um gesundes Arbeiten zu unterstützen.
Darüber hinaus werden sich die DPVKOM-Frauen auf jeden Fall weiter für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Rechte der Frauen bei der Post, der Telekom, der Postbank, in den Call-Centern und natürlich auch in der Gesellschaft allgemein starkmachen. Denn Frauenrechte sind Menschenrechte. Geht es den Frauen besser, dann geht es auch der Gesellschaft besser.